Wir sehen das so:
Cannabis wurde lange stigmatisiert. Bis vor etwa hundert Jahren wurde Cannabis weltweit noch als frei zugängliche Medizin und auch zum Vergnügen genutzt. Es ist eine sichere und gut verträgliche Behandlungsmethode und die historische Verwendung der Pflanze ist vielfältig: bei Schmerzen, Übelkeit, Muskelkrämpfen und vielen anderen Beschwerden. Du kannst hier noch mehr darüber lesen.
Doch seit Anfang des 20. Jahrhunderts führten eine Verbreitung von Fehlinformationen und geschichtliche Ereignisse dazu, dass Regierungen und Mediziner weltweit Regelwerke aufbauten die Cannabis als extrem gefährlich darstellten und als medizinisch kaum oder gar nicht brauchbar. Dieses Stigma setzte sich bis in die allgemeine Kultur und Meinung durch, bis Cannabis im Mainstream schließlich als eine böse Droge und als Einstieg in härtere und noch gefährlichere Drogen gesehen wurde. Hier ist die ganze Geschichte.
Zurück zu heute und Veränderung und Aufbruch liegen in der Luft. In rasantem Tempo eröffnet uns die Wissenschaft den großen und vielfältigen Nutzen von Cannabis, und auf der ganzen Welt werden in Ländern Gesetze revidiert um den Weg für die Verwendung in Medizin und Freizeit wieder frei zu machen.
Der erste Teil des Enigmas ist also das Nebeneinander von Cannabis als illegale Substanz und Cannabis als gültige, wirksame Medizin.
Aber Cannabis verhält sich nicht wie andere Medikamente. Es ist Medizin, ja, aber Cannabis ist komplex. Es gibt tausende von Cannabis-Sorten, jede einzelne davon hat eine ganz eigene komplexe Zusammensetzung von Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden. Was wiederum heißt, dass jede Sorte sehr unterschiedliche Wirkweisen haben kann; ganz zu schweigen von den verschiedenen Arten wie der menschliche Körper diese verstoffwechselt.
Darüber hinaus hat Cannabis die rätselhafte Eigenschaft, biphasisch zu sein, was bedeutet, dass es je nach Dosis eine gegenteilige Wirkung auf den Körper haben kann. So kann die gleiche Sorte dazu führen, dass du dich nach einer kleinen Dosis entspannt und ruhig fühlst, aber paranoid und ängstlich bei einer größeren Dosis.
Der Schlüssel könnte hier das Endocannabinoid-System sein, aber man ist sich noch nicht ganz sicher. Dieses in den 1990er Jahren entdeckte System von Rezeptoren im Gehirn und Körper kommuniziert mit Cannabinoiden aus dem Körper, der Pflanze und synthetischen Quellen. Wir wissen, dass es existiert und dass es eine zentrale Rolle bei der Regulierung einer Vielzahl von Körpersystemen spielt, aber wir sind weit davon entfernt zu verstehen, wie es funktioniert.
Dieser Teil des Cannabis-Mysteriums muss dringend noch weiter erforscht werden. Aber es geht nicht nur um die Pflanze; es geht darum wie die Pflanze mit dem menschlichen Körper interagiert. Wir sind dankbar für die schon vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse, aber wir sind noch nicht am Ziel.
Außerdem passt Cannabis nicht in das Modell der westlichen Medizin. Noch einmal, es ist zwar Medizin, aber keine, die der Denkweise „Nimm zwei Pillen und ruf mich morgen an“ entspricht. Den passenden Behandlungsplan für eine bestimmte Krankheit, für eine bestimmte Person zu finden, erfordert oft ein Ausprobieren von Sorten und Dosen. Es ist mehr wie das Finden des richtigen Antidepressivums, als eine Antibiotikakur zu machen.
Dieser Prozess funktioniert gut, wenn er von einem erfahrenen medizinischen Fachmann begleitet wird. Aber es ist auch etwas, das Patienten selbst in die Hand nehmen sollten, indem sie sich weiterbilden und belesen und Verantwortung für ihren eigenen Körper übernehmen.
Die Entmystifizierung des Cannabis-Enigmas
Was machen wir nun damit?
Zunächst geht es darum, Angst und Vorurteile abzubauen. Darum, Cannabis als ein echtes, wirksames Medikament zu präsentieren, obwohl es immer noch genau die gleiche Pflanze ist, über die wir gelernt haben zu glauben, dass sie so gefährlich sei.
Gleichzeitig liegt es an der Wissenschaft, dieses Rätsel zu entmystifizieren. Und wir sind hier, um diese Forschung in Informationen zu übersetzen, die jeder verstehen kann.
Der Schlüssel ist Bildung. Gesundheitsexperten wie auch Patienten müssen die Pflanze und wie sie mit dem menschlichen Körper interagiert verstehen, um zusammenarbeiten und herausfinden zu können, was funktioniert.
Das Cannabis-Enigma ist ein Prozess – ein Rätsel, das in der vorherrschenden Meinung, in globalen und lokalen Gesetzen und in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen aufgelöst werden muss.
Und wir werden nicht ruhen, bis die Lösung gefunden ist.
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