In vielen europäischen Ländern ist Cannabis für medizinische Zwecke erhältlich. So stellt sich die Frage, ob es möglich ist eine Überdosis zu sich zu nehmen. Wahrscheinlich stellen Sie sich dieselbe Frage, während Sie diesen Artikel lesen – gibt es eine Cannabis-Überdosis?
Fakt ist, dass Cannabis eine der sichersten Substanzen auf dem Markt ist. Das ist einer der Hauptgründe, dass Cannabis – im Gegensatz zu anderen Substanzen mit starken Nebenwirkungen, die bis hin zu Überdosierung und Tod führen können – sehr gut für Therapien geeignet ist.
Gibt es Cannabis-Tote?
Es existiert kein wissenschaftlicher Beweis, dass jemals eine Person an einer Cannabis-Überdosis gestorben ist. Dennoch gibt es einige Artikel, die das Thema ‚Cannabis Überdosis’ und die richtigen Schritte zur Vermeidung diskutieren. Mehre Nachrichten und Zeitungen sind oft voreilig wenn es um vermutete THC-Überdosierungen geht – einen der psychoaktiven Wirkstoffe des Cannabis. Aber sind solche Berichte stichhaltig? Die meisten Experten denken nicht.
Keith Humphreys, ein ehemaliger Berater des Büros der Drogenkontrollstelle des Weißen Hauses, positionierte sich zu dem Thema: „Wir wissen aus stichhaltigen Quellen, dass die Amerikaner billionenfach Cannabisprodukte konsumieren – insgesamt. Nicht millionenfach, sondern billionenfach pro Jahr. Das bedeutet, dass selbst wenn das Todesrisiko bei 1 zu 1.000.000 liegen würde, wir einige Tausend Todesfälle pro Jahr zu verzeichnen hätten.“
Die meisten Experten führen die wenigen Fälle, in denen Cannabis in Verbindung mit Tod gebracht wird, entweder auf anders begründetes Atemversagen oder den Konsum von anderen Drogen zurück.
Gibt es eine tödliche Dosis an Cannabis?
Skeptiker behaupten schnell, dass nur, weil es bislang keinen verzeichneten Todesfall gab, eine tödliche Dosis nicht auszuschließen ist. Aber glauben Sie das nicht zu schnell. Laut dem amerikanischen Krebsinstitut unterscheiden sich Cannabinoid-Rezeptoren klar von anderen Rezeptoren, wie zum Beispiel jenen für Opiate. Im Gegensatz zu Opium-Rezeptoren, liegen keine Cannabinoid-Rezeptoren in den Arealen des Gehirns, die die Atmung regulieren. Solange Cannabis keinen Atemstillstand auslösen kann, gibt es wenig Grund zur Besorgnis.
Ein amerikanischer Richter schrieb, dass eine Person knapp 700 Kilogramm Cannabis in 15 Minuten konsumieren müsste, um eine tödliche Dosis herbeizuführen. Das ist ungefähr 20.000-40.000 mal so viel, wie der durchschnittliche Konsument pro Gebrauch einnimmt. Es ist schlichtweg nicht möglich, was bedeutet, dass die Idee einer möglichen Cannabis-Überdosis falsch ist. Das gesagt, sollte trotzdem darauf hingewiesen werden, dass der Konsum von zu viel Cannabis auf einmal Nebenwirkungen und Risiken haben kann.
Was ist eine Canabisvergiftung?
‚Cannabisvergiftung’ ist eine geeignetere Formulierung, um über die Risiken von Cannabis zu sprechen, da eine ‚Überdosis’ unmöglich ist, Nebenwirkungen bei zu hohem Konsum aber möglich sind.
Laut des CDC sind die Nebenwirkungen bei zu starkem Konsum vergleichbar mit den normalen Effekten des Cannabis – nur weitaus stärker. Zu den Nebenwirkungen zählen:
● Paranoia
● Verwirrung
● Angstzustände und Panikattacken
● Sinnestäuschungen und Halluzinationen
● Schnellerer Puls als normal
● Höherer Blutdruck
● Übelkeit mit und ohne Übergeben
Dazu haben Personen, die zu viel Cannabis konsumieren ein höheres Risiko sich zu Verletzungen. Die Chance ist weitaus größer hinzufallen, einen Fahrzeugunfall zu bauen oder sich zu vergiften unter dem Einfluss von Cannabis.
Zusätzliche Risiken
Jeder, der Cannabis konsumiert, sollte sichergehen, dass das Cannabis aus verlässlicher Quelle kommt. Manche Straßendealer strecken ihr Produkt mit anderen Substanzen. In diesen Fällen ist eine Überdosis möglich, aber nicht aufgrund des Cannabis.
Wenn Cannabis mit Halluzinogenen oder anderen noch gefährlicheren Drogen gestreckt wird, kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen.
● Brustschmerz
● Kopfschmerzen
● Plötzliches Herzrasen
● Krämpfe
● Schlaganfall
● Herzattacken
● Herzrhythmusstörungen
● Gewalttätiges Verhalten
Wenn Sie den Verdacht haben Ihr Cannabis sei nicht rein, ist es wichtig sich schnell medizinische Hilfe zu suchen, sobald Sie welche der oben gelisteten Symptome verspüren. Auch wenn es unmöglich ist eine Cannabis-Überdosis zu sich zu nehmen, gilt das nicht für andere Substanzen, also ist direkte medizinische Hilfe von höchster Bedeutung.
Verspüren Sie Symptome einer zu hohen Cannabis-Dosis?
Die meisten Konsumenten wissen, wie viel Cannabis für ihre Zwecke angemessen ist. Dennoch konsumieren einige manchmal zu viel und verspüren Anzeichen einer zu hohen Dosis. Wenn das bei Ihnen oder nahen Personen der Fall ist, sollten Sie schnellstmöglich medizinische Hilfe suchen. Gehen Sie zum nächstgelegenen Arzt oder Krankenhaus und lassen Sie sich über die richtige Behandlung beraten.
Es ist wichtig Ärzten möglichst präzise und ehrlich Ihren Zustand zu erläutern. Erzählen Sie ihnen, wie viel Cannabis Sie konsumiert haben und falls möglich die genaue Menge. Eventuell bringen Sie eine Probe Ihres Cannabis mit, damit die Ärzte es untersuchen können, so können diese schnell herausfinden, ob Ihr Cannabis mit anderen Substanzen gestreckt worden ist. Möglichst viel über Ihre Situation zu wissen, wird den Ärzten helfen schnell angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Gängige Behandlungsmöglichkeiten bei zu hohen Dosierungen
Viele Mediziner nennen einen zu hohen Konsum an Cannabis einen “green out”. Mit einer schnellen und angemessenen Behandlung, werden Sie sich schnell besser fühlen. Falls Sie starke Nebenwirkungen verspüren, sollten Sie einen Rettungswagen rufen, denn oftmals bieten diese bereits angemessene Behandlungsmöglichkeiten noch bevor Sie im Krankenhaus ankommen.
Paranoia ist eine der gängigsten Nebenwirkungen bei zu hohem Cannabiskonsum. Rettungswagen können oftmals angemessene Mittel bereitstellen, sodass die negativen Nebenwirkungen nicht lange anhalten. In vielen Fällen können Rettungswagen auch Maßnahmen gegen Übelkeit, Dehydrierung und andere Nebenwirkungen vornehmen.
Wenn Sie im Krankenhaus ankommen, wird das Personal in den meisten Fällen folgende Dinge tun:
● Die richtigen Sicherheitsvorkehrungen treffen, um Sie vor Verletzungen zu schützen
● Ihnen Aktivkohle verabreichen, damit Sie sich übergeben, falls Sie Cannabis gegessen haben sollten
● Blut-/ und Urinproben nehmen
● Sauerstoff zur Verfügung stellen, falls Sie Atemprobleme habe
● Röntgen, EKG oder andere Untersuchungen vornehmen
● Infusionen verabreichen
● Weitere Medikamente verabreichen, um anderen Symptomen entgegenzuwirken
Die richtige Behandlung kann schnell zu einer signifikanten Verbesserung Ihres Zustandes führen. Wenn Ihr Cannabis mit keiner anderen Droge gestreckt worden ist, werden Sie nicht länger im Krankenhaus bleiben müssen.
Tipps für einen verantwortungsvollen Cannabiskonsum
Jetzt wo Sie wissen, dass Cannabis nicht in Überdosis konsumiert werden kann, ist es erforderlich Sie über die Wichtigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Cannabis zu informieren.
Verantwortungsvoller Cannabiskonsum macht es für Sie möglich, alle Vorteile zu genießen, ohne sich um negative Konsequenzen sorgen zu müssen.
Tipp #1: klein anfangen
Falls Sie noch nie konsumiert haben, ist die nötige Menge, um eine Wirkung zu erzielen sehr gering. Versuchen Sie deshalb nicht mit der Dosis eines erfahrenen Freundes mitzuhalten.
Tipp #2: langsam beginnen
Nehmen Sie sich Zeit und seien Sie nicht in Eile. Wie oben schon erwähnt, kann ein zu häufiger Gebrauch in zu kurzer Zeit schnell zu Problemen führen. Lassen Sie sich Zeit und lassen Sie die Wirkung auf ihren Körper zu. Wenn Sie Cannabis rauchen bedeutet das, dass Sie regelmäßig Pausen einlegen, damit sich der Körper gewöhnen kann und Sie beobachten können welche Wirkung es auf Sie hat.
Tipp #3: vertrauenswürdige Quellen
Am besten beziehen Sie ihre Produkte von einer Apotheke, die Sie kennen und der Sie vertrauen. So können Sie sicher sein, dass es mit keiner anderen Droge gestreckt oder geschnitten wurde. Cannabis von der Straße ist einfach zu erwerben und relativ günstig, doch wenn Sie nicht wissen woher es kommt, bringt der Gebrauch ein hohes Risiko mit sich.
Tipp #4: Wechselwirkungen vermeiden
Falls Sie zurzeit verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, ist es ratsam ihren Arzt oder Apotheker nach deren Zusammenwirken mit Cannabisprodukten zu fragen. Das Mischen mit anderen Drogen wie Alkohol oder Opiaten sollten Sie vermeiden. Konsumieren Sie davon zu viel, kann dies zu einer Überdosierung führen und gefährliche Folgen haben.
Medikamente können in viele Fällen die Wirkung des Cannabis verändern.
Wenn Sie diese diese Tipps befolgen, werden Sie wahrscheinlich gute Erfahrungen mit Cannabis machen und wie viele andere Linderung bei verschiedenen Krankheiten erleben. Sie müssen sich wegen einer Überdosis nicht allzu große Sorgen machen.
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